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Testberichte der Zeitschrift ÖKO-TEST

Als ÖKO-TEST 1994 zum ersten Mal Handys und 1999 DECT-Schnurlostelefone testete, war die Aufregung bei den Testern groß: Es wurde festgestellt, dass von den Geräten erhebliche gesundheitliche Risiken ausgehen können. Denn die digitale Übertragung im Mobilfunk funktioniert mit gepulsten elektromagnetischen Feldern.
Seitdem hat sich nicht viel verändert. Die hochfrequenten Strahlen der D- und E-Netze werden 217 mal pro Sekunde unterbrochen, also mit 217 Hertz gepulst. Und genau das ist das Problem: Studien ergaben, dass gepulste Strahlen unter anderem eine Veränderung der Hirnströme, eine Beeinträchtigung der Blut-Hirn-Schranke, erhöhtes Krebsrisiko, eine schwächere Immunfunktion und Schlafstörungen verursachen können. Nach einer neuen Studie in Großbritannien warnten Experten kürzlich davor, Kinder mit dem Handy telefonieren zu lassen, da sie noch sensibler auf die Strahlung reagieren als Erwachsene.

   

Handy und UMTS

Die Zahl der Sendeanlagen, die für den Handy-Empfang notwendig sind, steigt ständig. Dazu kommt: Die neue UMTS-Technik braucht eine neue Funkinfra- struktur und damit zusätzliche Basisstationen. Prognosen sprechen von 60000 zusätzlichen UMTS-Stationen. Besorgt sind vor allem jene, die in der Nähe solcher Anlagen wohnen. Die gesetzlichen Grenzwerte der Bundesimmissions- schutzverordnung regeln zwar, wie stark Mobilfunkstationen senden dürfen - je nach Netz 4,5 bis 9 Millionen Mikrowatt pro Quadratmeter (µW/m²). Bei der Festlegung dieser Grenzwerte wurde aber lediglich berücksichtigt, dass hochfrequente Strahlen das Gewebe erwärmen können. Nicht jedoch die beobachteten biologischen Effekte, die schon bei viel geringeren Strahlen- belastungen auftreten können. Die derzeit vorbereitete Novellierung der Verordnung wird voraussichtlich an den Grenzwerten nichts ändern. Doch könnte künftig eine Regelung für die Standorte von Sendeanlagen, insbesondere der Schutz von Krankenhäusern, Kindergärten und Schulen, berücksichtigt werden, erwartet Dr. Wolfgang Kemmer vom Bundesumwelt- ministerium.
Nach Studien von Dr. Lebrecht von Klitzing, Medizinphysiker an der Universität Lübeck, veränderten sich schon bei einer Kurzzeitbelastung mit nur 1000 µW/Quadratmeter im Labor die Hirnströme und andere Funktionen des Nervensystems. Inzwischen hält von Klitzing bereits 100 µW/Quadratmeter für sehr bedenklich. Dem schließt sich Professor Günter Käs an, Strahlenexperte an der Bundeswehr-Hochschule München: »100 µW/Quadratmeter im Haus sind zu viel.« Beide sprechen sich für 10 µW/Quadratmeter als empfehlenswerten und realistischen Vorsorgewert aus. Die Bürgerwelle, der Dachverband der Bürger und Initiativen zum Schutz vor Elektrosmog, fordert eine Senkung der Grenzwerte auf 1 µW/Quadratmeter bzw. 0,01 µW/Quadratmeter im Schlafbereich.

   
DECT-Telefone

Digitale schnurlose Telefone des DECT-Standards (Digital Enhanced Cordless Telecommunications) haben in Deutschland viele Haushalte erobert. Ähnlich wie ein großer Mobilfunkmast sendet die kleine Basisstation eines DECT-Telefons permanent gepulste Mikrowellen mit einer Spitzenleistung von 250 Milliwatt aus - unabhängig davon, ob Sie gerade telefonieren oder nicht. Inwieweit diese Strahlung dem Menschen schadet, ist noch nicht wissenschaftlich belegt. Es verdichten sich aber Hinweise aus Studien, dass das Nerven- und Hormonsystem des Menschen beeinträchtigt sowie Erbgutschäden und Krebs gefördert werden.

Der Baubiologe und ÖKO-TEST-Berater Wolfgang Maes schildert eindrucksvolle Beispiele aus der Praxis: »Ein Kunde klagte über Schlafstörungen und Kopfschmerzen, seit gegenüber ein Mobilfunkmast installiert wurde. Beim Messen stellte sich heraus, dass der Sendemast noch gar nicht in Betrieb war, sondern der Übeltäter die unscheinbare Basisstation eines zeitgleich gekauften DECT-Telefons auf dem Nachttisch war. ÖKO-TEST wollte jetzt wissen, ob sich die Telefone in ihrer Strahlungsintensität unterscheiden und ob Apparate mit unbedenklichen Strahlungswerten erhältlich sind. Deshalb wurden für 13 Modelle Messungen durchgeführt.
Das Testergebnis
• Elf getestete Telefone sind »ungenügend«, zwei schnitten knapp mit »mangelhaft« ab. Unsere Untersuchung bestätigte, dass Telefone des DECT-Standards permanent eine erhebliche Dosis gepulster Strahlen aussenden.
• Die Strahlungsstärke der Telefone unterscheidet sich je nach Produkt, ist insgesamt aber bei allen Apparaten deutlich zu hoch.

Auch wenn DECT der am weitesten verbreitete Standard bei den schnurlosen Telefonen ist, gibt es noch harmlosere Alternativen am Markt. CT1+-Telefone arbeiten mit ungepulster Strahlung mit einer Sendeleistung von zehn Milliwatt und funken nur, wenn telefoniert wird. CT2-Telefone senden ebenfalls nur beim Telefonieren mit maximal zehn Milliwatt, allerdings ist es hier gepulste Strahlung. Geräte beider Standards dürfen noch bis Ende 2008 betrieben werden, allerdings müssen sich beide Standards ihren Frequenzbereich seit Anfang 2003 mit anderen Anwendungen teilen, sodass es zu Funkstörungen kommen kann.
   

Quellangaben / Verweise zu aktuellen Testergebnissen

Ökotest: Babyphone Test 2010 - Fast die Hälfte der Babyfone ist "mangelhaft" oder "ungenügend".
DECT-Test - Erstmals erhält ein DECT-Telefon die Gesamtnote "befriedigend"

     
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